Um sein kleines Gartenparadies vor fremden Blicken zu schützen, gibt es auf dem Markt ein vielfältiges Angebot an Sichtschutzzäunen. Mit einem Sichtschutz aus Holz oder auch aus anderem Material schafft ihr eine charmante und natürliche Gartenabtrennung zum Nachbarn.
Seid ihr auf der Suche nach einem günstigen Modell aus Holz? Lasst euch von inspirieren von den verschiedenen Zäunen in diesem Ideenbuch und findet heraus, welche Tricks ihr beim Aufstellen des gewünschten Zauns anwenden könnt.
Grundsätzlich gilt, dass die Bebauung der Grundstücksgrenze im sogenannten Nachbarrecht festgeschrieben ist. Neben den rechtlichen Vorgaben gibt es eine Reihe von Orientierungshilfen zum Errichten einer Grundstücks- bzw. Gartenabtrennung.
Wenn ihr mitten auf eurem Grundstücke einen Sichtschutz errichten wollt, gibt es im Allgemeinen keine rechtlichen Vorgaben, die zu beachten sind.
Sobald ihr mit eurem Vorhaben der Grundstücksgrenze und damit dem Grund eures Nachbarn näher kommt, werden Vorhaben im Rahmen des Nachbarrechts im Bürgerlichen Gesetzbuch ab § 903 und bis § 924 unter “Inhalt des Eigentums” festgeschrieben. Darüberhinaus sind Nachbarschaftsregelungen grundsätzlich Sache der einzelnen Bundesländer.
In Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Niedersachsen sind Einfriedungen an der Grundstücksgrenze Pflicht. Anders verhält es sich in Berlin, Schleswig-Holstein und Hessen. Hier ist eine Einfriedung nur dann notwendig, wenn der Nachbar darauf besteht.
Gemäß der Berliner Bauordnung könnt ihr im Allgemeinen genehmigungsfrei eine Einfriedung mit einem Holzlamellenzaun von bis zu 2 m Höhe errichten. In München dürfen Zäune nicht höher als 1,50 m sein.
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, könnt ihr euren Sichtschutz errichten. Dafür bestimmt ihr im ersten Schritt die Position der Zaunpfähle. Insofern die Abstände nicht von den Maßen der Sichtschutzelemente vorgegeben sind, ist ein Abstand von 1,50 eine gute Distanz, um den Zaun sicher zu verankern.
Sobald die Positionen markiert sind, können Löcher für die Fundamente gebohrt werden. Diese sollten eine frostfreie Tiefe von 80 cm haben und zwischen 20 cm und 30 cm im Durchmesser breit sein. Als nächstes füllt ihr den Beton in die Löcher, setzt die Pfostenanker ein und lasst die Fundamente aushärten.
Bei der Kesseldruckimprägnierung wird Holz in großen Mengen in eine Imprägnieranlage gebracht, in der ein Vakuum erzeugt wird. Auf diese Weise entweicht die natürliche Feuchtigkeit und dem Holz werden Holzschutzsalze zugeführt.
Diese Art der Imprägnierung verhindert den Pilz- und Schädlingsbefall, und Holzelemente sind so besonders gut vor der Witterung geschützt.
Ein natürlicher und günstiger Sichtschutz, der zudem auf regionalen Weide Ressourcen beruht, ist der Sichtschutz aus geflochtener Weide. Im Handel sind Modelle bereits ab 40 € pro Element erhältlich.
Allerdings lässt sich ein Sichtschutz aus solchem Material auch selber bauen. Über das Jahr könnt ihr Bündel von Weidenruten zusammentragen, um diese dann zwischen stabilen Pfosten einzuflechten.
Sobald der Beton des Fundaments ausgehärtet ist, können die Pfosten in die Verankerung eingesetzt werden. Die Schraubenlöcher lassen sich nun problemlos vorbohren.
Es empfiehlt sich, die Pfosten dann mit passenden Sechskantschrauben und Unterlegscheiben mittels Ratsche und Maulschlüssel zu verbinden.
Der Staketenzaun ist eine traditionelle Zaunart, die in unterschiedlichen Holzvarianten, Höhen und Stärken erhältlich ist. Im Grunde wird ein Staketenzaun ausgerollt und an den Pfosten entlang gespannt befestigt.
Es handelt sich eher selten um einzelne Zaunelelemente, die nebeneinander verbaut werden. Günstige Staketenmodelle im Sichtschutzsegment, mit einer Höhe von 1,70 m, kosten rund 200 € pro 5 m Rolle.
Staketen können einzeln mit mehreren Schrauben an den Pfosten befestigt werden. Optisch besonders ansprechend ist es hierbei, wenn die Spitzen über die Pfosten hinausragen.
Zudem solltet ihr den Zaun mit etwas Abstand zum Boden anbringen, so ist der Holzzaun nicht der ständigen Feuchtigkeit des Erdreichs ausgesetzt. Zum Spannen verwendet ihr am besten einen Spanngurt, so dass die Drahtverbindungen ordentlich gezogen werden und der Zaun später nicht durchhängt.
Ist der Zaun in Position, könnt ihr die betreffenden Raketen vorbohren. So verhindert ihr, dass sie später beim Anschrauben reissen.
Nun schraubt ihr die Raketen an den drei vorgebohrten Punkten an die Pfosten und löst zu guter Letzt die Spanngurte.
Auch Lamellenzäune werden in verschiedenen Formaten, Holzarten und Ausführungen angeboten. Optisch liegen sie der Sichtschutzwand sehr nah und verfügen über hervorragende Eigenschaften, um neugierige Blicke aus dem eigenen Garten zu verbannen.
Günstige Elemente aus Kiefer mit den Maßen 1,80 m x 1,80 m sind bereits ab rund 30 € erhältlich. Modelle aus härterem und damit witterungsbeständigerem Holz, und solche, die gehoben verarbeitet wurden, schlagen mitunter mit etwa 120 € pro Element zu Buche.
Rankgitter bzw. Rankzäune sind, wie es ihr Name vermuten lässt, weniger blickdicht. Sie werden erst zum Sichtschutz, wenn ihr sie bepflanzt.
So schafft ihr eine ganz individuelle Atmosphäre in eurem Garten. Gut eignen sich hierfür alle winterharten Kletterpflanzen, wie etwa die Clematis, die japanische Wisteria oder Wilder Wein.
Grundsätzlich eignen sich alle heimischen (europäischen) Arten gut für den Einsatz im Außenbereich. Je nach Witterungsvoraussetzungen und Oberflächenbehandlung verändert sich mit der Zeit der Look und unter Umständen die Beständigkeit eures Zaunes. Holz ist eben ein Naturprodukt.
Geeignete Nadelhölzer sind Lärche, Douglasie und Kiefer. Ohne Erdkontakt können auch Fichte oder Tanne zum Einsatz kommen. Eiche und Robinie sind schicke Alternativen aus Laubholz.
Ob Rankpflanzen, Büsche oder einzelne Blühpflanzen, der neue Sichtschutz im Garten eignet sich hervorragend als Heimat für neue Pflanzen.
Sonnenanbeter stehen an der Süd- oder Westseite des Zaunes geschützt in wohliger Wärme. Schattenfreudige fühlen sich wiederum an Ost- und Nordseite des Sichtschutzes pudelwohl.
Von exotischen Holzarten, die eine lange Anreise hinter sich haben, wie etwa Bambus oder Teak, möchte ich im Allgemeinen abraten.
Sie werden in vielen Fällen leider unter nicht nachhaltigen Voraussetzungen produziert und sind nur bedingt für den Einsatz in europäischen Witterungsverhältnissen geeignet.